Vive la France oder eben Gunten

Coronaverspätung, Provence oder ...


 

Samstag 2. April

Hellööu zusammen

Endlich steht wieder ein Reisli an. Nach langen, fröstelnden Monaten des Wartens, erklingt morgen endlich der Startschuss für unsere diesjährigen Frühlingsferien. Mit dem Camper von Barbara und Franz, grosses Dankeschön zum 3ten, werden wir ein weiteres Mal die wunderschöne Schwemmlandebende der Camargue in der französischen Provence besuchen. Das heisst - Flamingos und sonstige Vögel, Bummel durchs charmante Saintes Maries de la Mer, stetige Salzbrisen im Gesicht und Moskitoschwärme im Mund. Das alles an einem der schönsten Flecken Europas. Was will man me(e)hr

Somit dürfen wir endlich wieder sagen …


Jusqu' à demain



Das wäre der vorgefertigte Text gewesen für den Startschuss. Hätte doch toll geklungen oder? Leider sieht die Realität etwas anders aus und wir kurieren alle 3 den lästigen Coronakäfer aus, der uns natürlech gerade noch jetzt angumpen musste.

 So ein Idiot gell!!

Deswegen wird sich der Start etwas nach hinten verschieben, bleibt jedoch drann und schaut die Tage vorbei. Voraussichtlich starten wir am Mittwoch um nach dem Käfer regelkonform die Grenze passieren zu dürfen.

Bis denne

 


 


Mittwoch 6. April

So da sind wir wieder. Genesen und einigermassen auskuriert, starten wir also auch noch in Richtung Süden. Froonkraisch wir kommen, trotz anhaltender Müdigkeit wegen des doofen Käfers. Nervig… aber da werden uns die salzigen Meeresbrisen gerade doppelt gut tun, oder?

 

Am Morgen noch die Bikes ans Füdli geschnallt, die restlichen Sachen und Sächelis verschtaut, Frischwassertank gefüllt und los ging‘s auch schon. 

 

Irgendwann passierten wir die Grenze in Genf und machten einen ersten Halt. Kurz danach ratterten wir die restlichen Kilometer herunter und bogen kurz vor 14.00 auf die Einfahrt des Camping Pont de Manne ein. 

 

Erstaunlich warm und sonnig zeigte sich das Wetterle.

 

 

Der Camping liegt direkt an der Isère und lud zum Entlanglaufen und zum Hobby Nr. 1 ein. Dem Steineschmeissen…

 

 

Da es noch relativ früh war, unternahmen wir einen kleinen Ausflug nach Pont en Royans. Das malerische Dorf liegt am Fluss Bourne, einem Nebenfluss der Isère.

 

 

Obligater Abstecher auf‘s „i-uuu i-uuu“ durfte natürlich da auch nicht fehlen. 

 

 

So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und auch unsere Wohnung auf Rädern gab den Geist auf. Wir hoffen nur temporär! Den Camping erreichten wir zwar noch, doch beim Versuch den Platz nochmals zu wechseln, war an ein Anlassen des Motors nicht mehr zu denken. Juhee, morgen einen Pannendienst organisieren und dann mal weiterschauen. Hätte besser laufen können. Je nu…Daumen drücken dass der Schaden morgen irgendwie repariert werden kann.

 

Gute Nacht allerseits

 


 

Donnerstag 7. April

Gegen 7.00 riefen wir via Versicherung denn Pannendienst. Ja, irgendwann nach zig Telefonaten und knappen 3 Stunden später war dann der Typ auch mal noch vor Ort. Kurzer Check und die Nachricht der ungewollten Nachrichten purzelten aus seinem Mund. Auf die Schnelle nichts zu machen. Ohje…
 
Mit vereinten Kräften schoben wir die 2.9 Tonnen vom schmalen Stellplatz in die richtige Position um aufgeladen zu werden.

 

Die Fahrt durften wir immerhin hoch oben auf dem Camion im Camper erleben.

 

 

Das Unheil nun in Kurzfassung. Keine Garage wollte Zeit für uns haben. Sind ausgebucht und frühstens in 2-3 Wochen fände überhaupt jemand Zeit, sich dem Camper zu widmen. Ein einziger Typ nahm sich immerhin kurz die Zeit um die einfachsten Dinge zu checken. Sein Fazit war ernüchternd; wohl eine grössere Sache. Wieder x Telefonate und Abklärungen und mit den Nerven langsam am Ende, wurden wir vor der Garage des Abschleppdienstes parkiert und auf 2 Stunden Mittagspause hingewiesen. Jenu, auch in Frankreich ticken die Uhren eben mal anders gell. 

 

 


Rückführung in die Schweiz war die einzige Devise. Wir verhandelten noch die Details aus und es war gebongt. Jedoch erst am morgigen Tag.

Immerhin…

Somit verbrachten wir den restlichen Tag im Industriegebiet von Bourg de Péage. Zwischen Autogaragen, bellenden Hunden und Autobahndreieck. Auch mal eine Erfahrung oder? Hier würde es einem ja sonst nicht einfach so hin verschlagen ;)

Einkehr in einem richtigen Truckerimbiss. Das nicht gerade vorzüglich schmeckende Stück Pizza, konnte man hier noch selbst in einer verschmutzten Mikrowelle wärmen. Immerhin waren unsere Mägen mal wieder etwas voll.

 

 

Gute Nacht vom Parkplatz des ADR

 


 


Freitag 8. April

Gegen 6.30 traff der Abschlepptyp ein und wir starteten unsere Zwangsreisli retour in die Schweiz

 

 

Nun sitzen wir in diesem Moment zusammengepfercht in der stickigen Fahrerkabine und tuckern mit max. 90kmh zurück. 

Wir melden uns…

 

 

….irgendwann gegen 13.30 war‘s geschafft und wir konnten im Gwatt endlich der engen und auf Südfrankreichtemperaturen hochgeheizten Fahrerkabine nach 7 Stunden entkommen. 

Yes!!

Der Typ schrieb während der Fahrt auch gefühlt mehr SMS als wir Kilometer gefahren sind. Jenu…wir sind heile retour, das ist die Hauptsache.

 

 

Mit der lieben Hilfe von Barbara und Franz ging‘s ans Umladen des ganzen Gepäcks in unser Auto. Goodbye lieber Challenger, hoffentlich bist du bald wieder flott.

Nach einem kleinen Kaffepäuschen bei den Beiden ging‘s nach Gunten. Gunten? Jawohl…da buchten wir am gestrigen Abend noch kurz eine Wohnung für die nächste Woche, denn nach Hause war für uns keineOption.

Am alten Oberländerweg bezogen wir somit unsere neue Bleibe, in welcher es sich definitiv auch geniessen lässt.

 

 

Nach einem weiteren Tag nur mit Brot und Wasser kam ein reichhaltiges Abendessen mehr als recht.

 

 

Nach 2 sehr „speziellen“ und definitiv auch nervenaufreibenden Tagen sind wir nun happy, etwas zurücklehnen und langsam entspannen beginnen zu dürfen. Somit sagen wir tschüss und bis morgen.

Heisst es nun eigentlich Vive le oder la Gunten? Oder gänzlich ohne le oder la? 

Egal, wunderschön ist es so oder so

 


 

Samstag 9. April

Der heutige Tag ist schnell erzählt. Da wir bekanntlich das französische gegen das Schweizerwetter getauscht haben, wehte uns anstelle einer salzigen Meeresbrise garstiger Schneeregen ins Gesicht. Auch die Temperaturen sind leider nicht dieselben. Jenu… immerhin haben wir einen traumhaften Blick auf‘s kühle Nass, süss und nicht salzig. Da dieses Miesepetruswetter nicht gerade einladend wirkte um sich gleich nach draussen zu bewegen, genossen wir einen gemütlichen Morgen bei Spiel und Spass drinnen. 

 

 

Nach dem wohligen Mittagsschläfchen fuhren wir eine knappe Viertelstunde zu den St. Beatus Höhlen. Verfolgt von dicken Schneeflocken, mal Regentropfen und eisigen Wind.

 

 

Hoch hinauf…

 

 

… zum Eingang

 

 

Erkundung des 1km langen Weges durch die Höhlen

 

 

Die konstanten 8-10 Grad Innentemperaturen fühlten sich heute richtig angenehm warm an. Nach dem Verlassen war der Restibesuch inkl. Coup Denmark angesagt. Yes!

Anschliessend nahmen wir via den vielen Brücken und charmanten Wegen den Weg vorbei am Wasserfall in Angriff.

 

 

Ab Morgen soll das Wetter ja endlich besser werden und der Schnee wird hoffentlich eindlich Geschichte sein.

Gute Nacht mit unserer Aussicht

 


 

Sonntag 10. April

 

Zuerst einmal herzliches Happy Birthday nach Bern lieber Paps :)

 

Was für ein herrlicher Morgen heute. 

 

 

Ganz unter den Motto:

 

 

Liegt der Niesen vor dem Gesicht, so ist das Frankreichreisli definitiv Geschicht

 

 

oder war es…

 

 

Hat es auf dem Niesen geschneit, so fuhr uns der Camper nicht all zu weit?

 

 

bekanntlich sehen wir vieles eher positiv…

 

 

Schmückt den Niesen ein Nebelband, bekommen wir immerhin keinen Sonnenbrand

 

 

So nun zum Tagesgeschäfft. Da das Thermometer jedoch nur knapp 1 Grad anzeigte, entschieden wir uns für den Besuch des frisch renovierten Hallenbads in Oberhofen. Mit Malea das erste Mal und für uns nach zig Jahren Abstinenz auch wieder eine Premiere. Nach dem anfänglichen Respekt und einigen Kullertränen, wurde man immer mutiger und mit der Zeit planschte unser Meitli wie eine Grosse im Wasser herum. Schiffsglocke läuten lassen und dann via  Notrutsche ins warme Nass.

 

 

Der Morgen verstrich dann auch sehr zügig und wir kehrten erst gegen Mittag wieder zurück. Dann war erst mal Sünnele angesagt. Endlich endlich endlich hat Petrus erbarmen mit uns.

 

 

Liegt im April der Niesen völlig frei, reicht wohl auch Sonnenschutzfaktor drei. 

 

( Zeigt er sich aber in voller Pracht, braucht‘s mindestens die Acht? )

 

 

Irgendwie so gell.

 

Am Nachmittag aufbruch mit dem Poschi nach Hünibach. Dort verweilten wir so einige Stündlis an der Seepromenade und liessen es uns bei tollen Wetter und feinen Egliknusperlis gut gehen.

 

 

Irgendwann ging‘s zu Fuss der schönen Bächimattpromenade entlang nach Thun und von da mit dem Bus zurück zu unserer Wohnung.

 

 

Endlich kamen wir in den Genuss einer ersten Prise Frühling. Die nächsten Tage sollen dann ja beinahe schon fast sommerlich warm werden. Wir freuen uns. Mit folgenden Worten möchten wir uns für heute verabschieden.


Zeigt sich der Niesen im schönsten Gewand, sind wir alle happy, auch ohne das Franzosenland

 


 

Montag 11. April

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Der Morgen zeigte sich jedoch nochmals richtig kühl. So genossen wir unsere Räumlichkeiten und machten erst gegen 10Uhr einen Abstecher nach Thun. Nach dem Käffele und z‘Nüni, übrigens das neue Hobby von Malea, schlenderten wir gemächlich durch die schönen Gassen und kehrten gegen Mittag wieder zurück.

 

 

In Gunten warteten wir eine Weile, bis um 15.39 unser Schiff nach Spiez ablegen sollte. Genügend Zeit also um den Hirschen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Direkt am See thront die Hotel-Ruine. Seit 2007 steht das historische Hotel Hirschen leer und verlottert zusehends. Da käme einige Arbeit auf dich zu liebe Barbara ;) Das Potential erkannten wir aber sofort.

 

 

Ankunft und Überfahrt mit der Bubenberg

 

 

Die Schifflipremiere für Malea war ein voller Erfolg. Irgendwie fand sie es besonders lustig und kriegte sich kaum noch ein.

 

 

In Spiez hatten wir eine knappe Stunde Zeit bevor unser Schiff wieder retour fuhr. Also schlenderten wir am See entlang und genossen die schöne Stimmung.

 

 

Wieder in Gunten angekommen, entschieden wir uns für den Abstecher nach Sigriswil und zur imposanten Panoramabrücke.

Die Überquerung der 340 m langen Hängebrücke zwischen Sigriswil und Aeschlen verspricht eine grandiose Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie den Thunersee. Schaut man von der Brücke in den Abgrund, so liegen 182m zwischen Brücke und dem Grund der Gummischlucht. 

 

 

Dann war auch mal gut für heute und wir liessen den Tag gemütlich auf unserem sonnigen Sitzplatz ausklingen.

Yeah!!

 


 

Dienstag 12. April

 

Heute stand die Besichtigung des Schloss Oberhofen auf unserem Programm. Frühester bekannter Besitzer der Herrschaft Oberhofen war der Freiherr Werner von Oberhofen. Der Typ musste  jedoch seine Bonzenbleibe schon bald an Albrecht von Habsburg abtreten. Der Grund war, so munkelt man, eine verlorene Runde Boccia am Rande des Thunersees.

 

Genug Geschichte für den Moment

 

 

Der Schlosspark gehört zu den prächtigsten Gärten der Alpenregion. Mit seinen markanten Baumgruppenexotischen Gehölzen, einem 60m langen Laubengang und farbenprächtigen Blumenparterres ist der historische Landschaftsgarten eine ideale Oase zum Schlendern und Geniessen.

 

 

Laubengang aus Hainbuche

 

 

Ob der Werner nach der verlorenen Bocciarunde immerhin auch noch etwas Schaukeln durfte?

 

 

Nach solch tiefgründigen Geschichtsinfos brauchten wir alle eine Mittagspause.

Denn Nami verbrachten wir dann noch gemütlich am Kanderdelta.

 


 

Mittwoch 13. April

Der letzte volle Ferientag am Thunersee brach an. Beinahe schon etwas wehmütig, starteten wir in einen weiteren schönen Frühlingstag. Die ersten paar Sachen und Sächelis wurden bereits zusammengepackt und verstaut. Gegen 9.30 fuhren wir nochmals nach Oberhofen und wollten dort unser z‘Nüni - Käffeli geniessen. Ein Besuch des Pier17 Beizlis direkt an der Schiffsländte stand nämlich noch fix auf unserem Programm.

 

 

Die Beiz ist absolut empfehlenswert. Wunderschön und bis ins letzte Detail toll gestaltet. Dieser Ort am Thunerseeufer versprüht definitiv ein Hauch an Balifeeling.

 

 

Auch der Kleinsten schien es zugefallen.

 

 

Wie gewohnt waren wir über den Mittag in unserer Wohnung und starteten gegen 15.00 wieder los. Zu guter Letzt gab‘s mal wieder einen Abstecher nach Interlaken. Wir genossen die internationale Stimmung dieses Mal umso mehr und flanierten durch die verzierten Strassen, vorbei an den Prunkhotels und teiren Läden. Natürlich gab‘s zwischendurch mal wieder einen riesen Coup Glace.

 

 

Für Malea stand natürlich noch der Besuch des kleinen Wildtierparks mit Murmeltieren und Steinböcken am Fusse des Harder Kulm auf dem Programm.

 

 

Franz, wir wussten gar nicht, dass du dazumals deine Zitrone in Interlaken hast stehen lassen ;)

 

 

Gegen 18.30 waren wir wieder zurück und genossen ein letztes Mal die fantastische Aussicht und den wunderschönen Gartenplatz unserer Ferienwohnung.

 

 

So fägt das Abendessen doppelt

 

 


Somit gehen unsere Ferien zu Ende. Morgen fahren wir retour nach Uettligen und geniessen da noch unsere restlichen Ferientage bevor es am Dienstag wieder mit der Arbeit losgehen wird.

Der verspätete Start wegen Corona und der Abbruch unserer Frankreichreisepläne gleich am ersten Tag war eine herbe Entäuschung und hätten wir uns gänzlich anders gewünscht. Vorallem da wir aufgrund der beinahe 2 Jahren andauernden Covidgeschichte und das dadurch erschwerte Reisen, uns endlich wieder Meer gewünscht hätten. Zwar waren wir ja letzten Sommer in Südfrankreich in einer Wohnung, aber Ferien mit Camper am Meer ist halt einfach unschlagbar. Jenu… nach dem anfänglichen Hadern, konnten wir die Woche hier in vollen Zügen geniessen und sind froh, konnten wir so spontan diese tolle Wohnung noch mieten. 

Ende Juni steht bei uns die Züglete an und wir ziehen in eine Erdgeschosswohnung an den Waldrand des wunderschönen Könizbergwaldes, mit Sicht auf den Güsche und grossem Umschwung. Deswegen war unser ursprünglicher Plan, dass wir unsere Sommerferien ende Juli, anfangs August mal zuhause verbringen werden. Aufgrund der Wende in diesen Ferien, spielen wir aber bereits mit dem Gedanken, da trotzdem noch etwas weg zu fahren. Mal schauen…

Über die Auffahrtstage haben wir gemeinsam ein paar frei Tage und werden auch da wohl wieder etwas unterwegs sein. 

Schaut also immer mal wieder vorbei und bis bald

Tschüss und au revoir